Pfarrer spricht von Blutklümpchen, Wundmalen und Herzmuskelfleisch

Als Tischmutter einer heurigen Erstkommunion-Gruppe bemüht man sich, die Kinder altersgerecht auf die hl. Erstkommunion vorzubereiten. Auch die Religionslehrerinnen haben sich Mühe gegeben…und dann hat man da einen Pfarrer, der von Blutklümpchen, Wundmale und Herzmuskelfleisch Jesu spricht! Sogar zu Fronleichnam redet er von einer blutigen Erscheinung und was für ein Wunder das doch ist. Die Kinder drehen sich darauf um und schauen einen groß und fragend  an…Ich will nicht, dass meine Kinder dies mit Kirche verbinden, wenn sie sowas hören!     Zitat aus Facebook

Auch manche Facebookpostings gilt es richtigzustellen. Wovon hat der Pfarrer denn da gesprochen? War das kindgemäß? Vor Kindern bin ich da vorsichtiger. Aber auch Ihnen würde ich z. B. vom Eucharistiewunder von Lanciano erzählen. Das kann man den Kindern schon zumuten. Man beachte, welche Spiele mit grausigen Figuren die Kinder am Computer spielen dürfen. Da wird geschossen und gemordet. Aber zurück zu Lanciano: Das ist das faszinierendste Eucharistiewunder. Es geschah im 8. Jahrhundert. Brot und Wein verwandelte sich für die physischen Augen sichtbar in Fleisch und Blut. Das ist bis heute sichtbar und die wissenschaftlichen Untersuchungen dazu sind faszinierend. Ich habe vor Kurzem erst eine ganze Ausstellung mit 30 Bildern zum Thema gemacht, Bilder die ich selbst zusammengestellt habe. Sie sind im Stiegenhaus unserer Ewigen Anbetung zu sehen. Davon erzählte ich am Erstkommunion-Elternabend. Wohlgemerkt: Dies geschah vor den Eltern!!! Ich lud die Eltern ein, sich diese Ausstellung anzusehen. Zwei Beispiele griff ich heraus: Das erste Beispiel war Lanciano/Italien und das zweite Beispiel das jüngste Eucharistiewunder, das 2013 in Liegnitz/Polen geschah. Zu Fronleichnam predigte ich unter anderem von der Vision der Heiligen Juliana von Lüttich (12.Jhd), die Anlass zur Einführung des Fronleichnamsfestes durch Papst Urban IV. in Jahre 1264 war. Ich erwähnte auch das Hostienwunder von Bolsena, das für den Papst ein wichtiger Anstoß war, diesem Wunsch Jesu, der durch Juliana an ihn gerichtete wurde, zu entsprechen. Die kostbare Reliquie des blutigen Korporale wird noch heute in Orvieto aufbewahrt. Ein herrliches Gemälde des Malers Raffael erinnert im Vatikan an dieses Ereignis.

Roger Ibounigg