Danke, Herr Pfarrer, dass Sie nicht gegangen sind!

24. Juni 2019, 19 Uhr, Pöllau. Die gesamte Kirche hat auf das Wort des Pfarrers, Roger Ibounigg, gewartet. Als er sich endlich zu dieser aktuellen Thematik der „üblichen Rotation“ vor der hl. Messe geäußert hat, haben die gesamten Kirchenbesucher gespannt auf den Ambo geblickt. Stille ist eingetreten.

Als dann verkündet wurde, dass unser Herr Pfarrer nicht länger Pfarrer von Pöllau sein würde, wurde mir klar, dass die aufgebauten Werke des Herrn Pfarrers in Gefahr wären. Eine tiefe Fassungslosigkeit trat ein. Ich konnte einfach nicht glauben, dass dieses ganze Werk, welches unser Herr Pfarrer aufgebaut hatte, mit einem Satz zusammenbrechen würde. Tiefe Trauer hat sich breit gemacht. Die Hoffnung auf ein Happy-End war endgültig zerstört. In der gesamten Hl. Messe musste ich an die wundervollen Werke denken, die Sie, Herr Pfarrer, hier im Pöllauer Tal geschaffen haben. Ich hatte beschlossen, nach der Predigt des Herrn Bischof zu gehen. Dies ist kein leichter Schritt gewesen. Ich ging fassungslos aus der Kirche, schnappte verzweifelt nach Luft und musste meine Gedanken fassen. Der Kampf um unseren Herrn Pfarrer war verloren.

Später am Abend, als ich in der Zeitung lesen konnte, dass es doch eine Lösung gegeben hatte, die ich zuvor bloß falsch interpretiert hatte, nämlich, dass Sie Pfarrer von Pöllauberg bleiben würden, wurde mir bewusst, wie wichtig Sie für uns sind, Herr Pfarrer. Ohne Sie würde ein einzigartiges Konstrukt an himmlischen Bauwerken zusammenstürzen. Somit danke ich Ihnen, dass Sie unser Herr Pfarrer bleiben (sind), denn ohne Sie würde mein Leben anders aussehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Grabner Stefan Johannes, Ministrant, 15, Pöllauberg.