Zeit der Bedrängnis, Zeit der Gnade
Sehnsüchtig warten so manche, dass die Übertragungen bald weitergehen. Wir arbeiten daran.
Ich bin voll Dankbarkeit für diese neue Erfahrung. Vom ersten Tag der Einschränkungen durch das Coronavirus, es war der 16. März, durften wir die Heiligen Messen aus der Hauskapelle am Pöllauberg übertragen. Das kleine Technikteam hat Großes geleistet. Vieles musste ja über telefonische Beratung geschehen. Mesnerin und Lektorin Veronika und Haushälterin, Musikerin und Technikerin Monika waren das Team im Haus.
Jemand schrieb: „Gerne möchte ich Euch zwei Frauen ein ganz großes, dickes Vergelt’s Gott sagen, für all Eure guten Taten zu den Gottesdiensten, Musik, Lesungen, Gesang, Blumen, Dekoration – das habt Ihr alles mit sooooooviel Liebe und Herzblut gemacht. Besonderen Dank natürlich an Herrn Pfarrer für Seinen Dienst, die schönen Predigten, Andachten und Gedanken. Gott sei Dank, dass es Euch gibt!“
Insgesamt waren es 77 Übertragungen der Heiligen Messe und 32 Maiandachten. Es beflügelt und ermutigt, so viel Lob und Zuspruch zu erhalten. Einige wenige Auszüge möchte ich mit Ihnen hier teilen:
„Trotz aller Widrigkeiten war der Mai für uns ein sehr gnadenreicher Monat! Durch „Zufall“ haben wir die Live-Übertragungen aus Pöllauberg entdeckt! Die Messen und ganz besonders die Maiandachten waren für uns ein Fixpunkt! Auch unsere Kinder (10 und 11) waren jedes Mal dabei!“
„Mit Hingabe und Ehrfurcht habe ich ihre Messen mitgefeiert. Jede Feier, Gottes Wort und ihre Predigten und Katechesen bei den Maiandachten haben meine Seele berührt und erfüllt. Jede geistige Kommunion schenkte mir innige Gottesbegegnung im Herzen. Ströme von Tränen der Liebesreue reinigten gleichsam meine Seele. Viele ihrer Worte bei den Meditationen und der Anbetung vernahm ich so, als gelten sie für mich allein. Oft war es mir, als stünden Jesus und seine Mutter vor mir. Die warme, gleichsam mystische Atmosphäre in der Kapelle, der Wohlklang der wunderschöne Stimme der Sängerin ließen mich jedes Mal ein Stück Himmel spüren. Mit Freude habe ich jede nächste Heilige Messe ersehnt. Obwohl ich in meinem Heimatort, wenn es möglich ist, jeden Tag die Heilige Messe in der Kirche mitfeiere, habe ich noch nie solch spirituelle Erfüllung und Gottesbegegnung erfahren.“
„Ich habe beinahe alle Heiligen Messen und komplett alle Maiandachten mitgefeiert ….. und es hat sich ein Stück Himmel aufgetan. Eigentlich habe ich mich bisher gegen virtuelle Messen gewehrt, aber alle Übertragungen vom Pöllauberg haben mich auf wundersame Weise berührt und inspiriert. Nun kann ich es mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu sein.Es ist oft nur mehr schwer möglich, wie früher, ein katholisches frommes Leben zu führen. So wie mich, gibt es viele verlorene Schafe da draußen im Land. Daher sind Ihre Feiern und Ihre Präsenz nicht nur ein Leuchtturm sondern auch eine Zufluchtsburg für uns.
Das Mitfeiern in den vergangenen Wochen war für mich ein intensives spirituelles Erlebnis und außerdem dabei unglaublich lehrreich, ja das war der beste „Religionsunterricht“ meines Lebens.“
„Besonders zu den Feiertagen und an den Sonntagen sitzen wir im Sonntagsgewand versammelt um unser I-Pad und feiern mit. Einige Highlights für uns möchte ich gerne noch einmal erwähnen: die Kreuzverehrung am Karfreitag! Wir haben dies zuhause nachgestellt und es war so berührend, dass sogar Tränen flossen! Unvergesslich bleibt auch für mich die Auferstehungsfeier dieses Jahr! Endlich einmal alle Lesungen erleben zu dürfen und zu guter Letzt dann dieser Halleluja-Schrei aus tiefster, geisterfüllter Seele. Dies hat mich so berührt, dass ich jetzt noch weinen muss, wenn ich daran denke! Es hat mich 2000 Jahre zurück versetzt! So muss es auch den Aposteln gegangen sein! Gott hat dieses Jahr auch nicht gespart bei seiner Ostergnade! Mein Herz konnte die Freude über die Auferstehung kaum fassen! Weiters möchte ich euch für die Stunde der Barmherzigkeit am Weißen Sonntag danken! Der gesprochene Beichtspiegel hat uns sehr geholfen und wir haben parallel dazu auch Zutreffendes notiert und anschließend in einem bewussten Akt der Barmherzigkeit unseres Herrn übergeben! Das Kreuzzeichen am Schluss gab mir die Gewissheit, dass Jesus in dieser Art und Weise all unsere Sünden mit ans Kreuz genommen hat!“
Ich feiere täglich mit großer Dankbarkeit mit. Danke für jede Predigt. Danke für die so schöne Messgestaltung, für diese wunderbare Einheit in Wort und Lied und Musik, die das Herz in die Tiefe führt. Danke für die tägliche eucharistische Anbetung und dem täglichen Marienlob. Daraus lebe ich dann den ganzen Tag. Ich will nicht viele Worte machen, denn sie vermögen nicht zu sagen, was das Herz empfindet. Ich kann nur Gott dafür danken und Ihn bitten, dass er aus diesen Samen wunderbare Früchte hervorgehen lässt. Gelobt sei Jesus Christus!
„Vielen, vielen Dank für die wunderschönen Hl. Messen, die wir über Livestream in Graz mitfeiern dürfen ! Ganz besonders schön ist der Livestream der Anbetung auch in der Nacht! Es ist neben der Hl.Messe das größte Geschenk! Bitte, bitte übertragen Sie die Anbetung so oft als möglich, damit möglichst viele unseren Heiland in Seiner Einsamkeit im Tabernakel auch in der Nacht trösten können!“
Ein weiteres Geschenk wird in der letzten Zuschrift angesprochen: Die Anbetung in der Nacht. Unsere Ewige Anbetung in Pöllau wurde in die große Kirche verlegt. Uns wurde gesagt, dass in der Nacht ja die Ausgangsbeschränkung besteht (von der es später hieß, dass sie niemals verpflichtend war). So mussten die Anbeter von zu Hause aus anbeten. Zusätzlich wurden wir aber angeregt einen Anbetungs-Livestream zu machen. Das wurde überraschend gut angenommen.
Ihr Pfarrer Roger Ibounigg